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🗓️ 30 August 2025
⏱️ 35 minutes
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Wir sind im Urlaub. Statt einer neuen Episode präsentieren wir euch daher eine unserer Lieblingsepisoden: In dieser Episode sprechen wir mit Germanistik-Professor Dr. Stephan Elspaß, der seit vielen Jahren am Altas zur deutschen Alltagssprache arbeitet, das die große sprachliche Vielfalt des Deutschen dokumentiert. Wir sprechen mit ihm über Dialekte und Akzente und fragen ihn, in welcher Region man am besten Deutsch lernen sollte.
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| 0:00.0 | Das Wasser ist ein bisschen kalt, oder? Ja, man merkt, der Urlaub ist bald vorbei. Vier Wochen lang haben wir im Strand verbracht, aber keine Angst, nächste Woche sind wir endlich wieder zurück. Aber bis dahin wollen wir euch noch das Warten versüßen. Eine letzte Wiederholung haben wir noch für euch eine unserer Lieblings-Episode. Und es ist eine ältere Episode 194. 194, wann war das? Ja, schon jahrelang her. Die meisten von euch haben das vermutlich nie gehört. Und waren noch gar nicht geboren. Genau. Aber diese Episode ist wirklich spannend. Wir haben dort Professor Dr. Elsbass interviewt. Er hat mitgewirkt an einem wirklich hilfreichen Tool, nämlich dem Atlas der Deutschen Alltagsprache. Hmm. Der Atlas der Deutschen Alltagsprache zeigt uns, wo man wie spricht. Denn vielleicht habt ihr schon mal gehört, dass man zwar in Hamburg Brötchen sagt, aber in München, Semmel. Und in Berlin? Schrippe! Hahaha! Und das ist einer von vielen Zeichen oder von vielen Beispielen dafür, wie vielfältig die deutsche Spare ist. Und das wird in diesem Atlas abgebildet. Man sieht sogar eine Karte von Deutschland, Österreich und der Schweiz und kann sehen, welche Begriffe man wo benutzt. Und in dieser Episode geht es also um Dialekte im Deutschen. Und ich gebe einen ganz kleinen Spo, den ich finde, es gibt ein Schlusswort, ein Ratschlag, den Professor Dr. Elsbass uns am Ende gegeben hat und der lautet, habt keine Angst vor der Vielfalt des Deutschen. Und das fand ich so schön und positiv und perfekt. Und diese Sendung ist wirklich sehr interessant. |
| 2:06.1 | Deswegen freuen wir uns, die jetzt noch einmal mit euch zu hören. |
| 2:10.2 | Viel Spaß mit der Episode und vergesst nicht. |
| 2:13.1 | Nächste Woche sind wir zurück und die regulären Episoden |
| 2:16.6 | vom Easy German Podcast gehen weiter hier aus Berlin. |
| 2:20.1 | Bis nächste Woche. |
| 2:21.3 | Tschüss! Hallo, Karri. Hallo, Lira. Du bist schon aufgeregt? Ich bin sehr aufgeregt, denn wir haben heute einen besonderen Gast. Ich habe von diesem Gast erfahren, bzw. über das Projekt, dass dahinter steckt erfahren von einer höheren. Da muss ich gleich noch mal den Namen suchen. Du kanntest das tatsächlich schon. Aber das erklären wir alles gleich. Erst mal begrüßen wir unseren Gast. Das ist Herr Doktor Stefan Ellsbass. Er ist Prof. für Germanistische Lingo Istik an der Universität Salzburg. Hab ich das richtig zusammengefasst. Das ist richtig. Hallo, Grüß Gott. Servus. Servus. Schön, dass Sie hier sind. Ich bin ganz nervös. Wir haben heute. Wir haben heute ein Germanistik-Professoren bei uns. Jetzt müssen wir uns ja zusammenreißen und ganz ordentlich sprechen heute. Jetzt fliegt das auf, dass wir am Töre sind und nichts über Germanistik wissen. Na, wahrscheinlich sprechen Sie viel ordentlicher, viel professioneller als ich. Ja, also Herr Ells, was ich versuch mal, das Wichtigste zusammenzufassen, was ich über Sie herausgefunden habe. Sie haben ja ziemlich viele Forschungsgebiete. Aber was ich besonders interessant fand, war, dass Sie zur Sprachgeschichte forschen und den Sprachwandel erforschen, wie verändert sich Sprache. und ich habe auch gesehen die Bereiche mündlichkeit und Schriftlichkeit. |
| 3:45.0 | Das ist ein Thema, was uns hier auch immer wieder beschäftigt. Und dann haben sie jede Menge Publikationen, sowohl wissenschaftlicher Art als auch ein Buch mit geschrieben. Das heißt, Grötzee Mäun sehr wo's, wie wir wo sprechen. Und wir haben sie vor allem heute eingeladen wegen eines Online-Projekts, was es schon ziemlich lange gibt. Und das ist der Adlass zur deutschen Alltagssprache. Ganz genau. Wollen Sie vielleicht erst mal so erklären, was der Adlass zur deutschen Alltagssprache ist. Das können Sie wahrscheinlich am besten. Ja, also im Wesentlichen ist es ein Online-Adlass. Das heißt, ein Online-Sprach-Adlass. Das heißt, also man kann ihn online kostenlos einsehen und es geht um die Vielfalt des Deutschen in Reginaler Hinsicht. Also wie viel, wie wird an verschiedenen Orten, in verschiedenen Regionen unterschiedlich gesprochen? Wie sagt man da? Und das ist ein Projekt, das wir jetzt seit 18 Jahren betreiben. Das Schöne daran ist, es ist eigentlich ein sogenanter Mitmachatlas. Das heißt, alle, jeder kann daran teilnehmen, indem er, dass sie unsere Frage bögen ausfüllt. Und wir haben jetzt gerade, wir sind in der zwölften Runde, die wird bald beendet sein. Das heißt, also die Karten der zwölften Runde wird bald online gehen und dann starten wir dann die nächste Runde. Wow. Ja, ich habe es jetzt auch noch mal gefunden. Unsere höhereren Nina hatte mir das das geschickt. Ich hab das dann auch ausprobiert. |
| 5:45.8 | Also für die, die sich das jetzt mal bildlich vorstellen können, man kann dort also auf verschiedene Begriffe und Wörter und Interjektionen, also verschiedene Dinge, die man so sagt, klicken und bekommt dann eine Karte angezeigt, mit ganz vielen Punkten, mit unterschiedlichen Farben. Und sieht dann zum Beispiel, dass man in Norddeutschland, jetzt sagen Sie mal ein gutes Beispiel. Was ist denn ein bekanntes Wort, was man dort nachschlägt? Und dann sieht, wie es regional unterschiedlich ist. Okay, was typisch ist für den Norden? Was wir im Süden seltener sagt, ist zum Beispiel das Wort junge. Wer im Süden eher Bub gesagt wird oder Buben, ist das normale Wort im Norden der Junge. Ein anderes Wort, wo ich den Gegenstand hier gerade auf meinem Schreibtisch sehe, das Portemonnaie, kennen wir im Norden. Im Süden wird in der Regel Geldbeutel gesagt dazu. Dann schaue ich meinem Zimmer weiter. Ich sehe den Vorhang vor meinem Fenster. Ich sage jetzt auch schon Vorhang. Da heim im nordwestendeutschlands hätte ich wahrscheinlich Gardine gesagt zu so einem etwas leichteren Vorhang, also der nicht verdunkelt, sondern der einfach nur ein bisschen als Sichtschutz dient. Das verrückte ist ja, dass wir uns bei vielen unterschieden gar nicht so bewusst sind, so lange man sich nicht in verschiedenen Bereichen bewegt. Also wenn man als Norddeutscher öfter man nach Bayern fährt oder in die Schweiz, dann merkt man das. und wenn nicht, würde man sich das gar nicht vorstellen. Was würden Sie dann sagen, wie vielfältig ist denn eigentlich die deutsche Sprache? Das ist jetzt eine ganz allgemeine Frage, aber ist die deutsche Sprache vielfältiger als wir oft denken? Ja, die... Also obwohl sehr viele dialectisch und verschwunden sind, viele einfach auch gar nicht mehr dialectisch sprechen gilt das das deutsche immer noch als sehr vielfältige Sprache vor einigen regional vielfältige Sprache beziehungsweise auch vielfältig bezug auf den sprachgebauch in den verschiedenen deutschsprachigen ländern das wir nicht vergessen es ist wir es nicht nur mit einzelnen bundesländern zu tun haben und Region, sondern wir haben noch weitere Staaten, Schweiz und Österreich. Licht in Stein ist deutschsprachig und ein Teil Italienzen, mich Südtirol. Und ein Luxemburg, da gehört das Deutsche auch immer noch, ist auch immer nach Amtssprache. Und ein Teil Belg, das ist das Deutsche auch noch Ansprache. Darf ich da direkt eine kurze Annekdote zu erzählen, wo ich mir gewünscht hätte, dass ich damals schon vom Atlas gewusst hätte? Bitte. Ich bin in die Schweiz gezogen vor ein paar Jahren und habe dort zwei Jahre gearbeitet. Und an einem meiner ersten Tage dort im Büro saß ich so in der Nähe von einer Schublade. Und mein Arbeitskollege, ein Schweizer, sagt er zu mir, kannst du mir mal den Bostich geben. Und ich mach die Schublade auf, sehe so ein Stapel postet, und gib ihm die Postits, weil ich dachte, okay, okay, Postet sind wahrscheinlich Postet. Und tatsächlich war aber der Taka gemeint. Und ja, wenn ich das damals gehabt hätte, man sieht das hier auf dieser Karte wunderschön. Also im ganzen Westen von Deutschland ist es Taka, im Osten von Deutschland an manchen Orten Klammerafel. Und dann unten in der Schweiz ist esostich. Und dann steht unten auch eine schöne Erklärung. Das war einfach ein Markenname dort. Ganz genau. Von einem Personennahm hat sich auch abgleitet. Sehr hilfreich. Sehr interessant. Manche dieser regionalen Wörter sind ja Teil von Dialekten. Und manche sind ja einfach nur regionale Unterschiede, die sich vielleicht unterschiedlich durchgesetzt haben. Ja, also spontan würden viele sagen ja das ist der halt der Schweizerische Dialekt oder so was. Aber natürlich handelt es sich bei Bostitsch, Klamma-Affel, ja Klamma-Affel darüber, könnt man diskutieren. Aber ein Grundes sind das alles standardsprachliche Ausdrücke. Also, die uns etwa im Daffunterricht, die uns ja hier interessiert, auch immer begegten könnten. Wenn nicht immer im schriftlichen, aber zumindest im Mündlichen. Aber viele dieser Ausdrücke sind natürlich standardsprachlich. Es gibt da, die sind in einem eigenen Wörterbuch auch erfasst. Im Variantenwörterbuch des Deutschen, |
| 10:25.6 | da findet man viele stannertsprachliche Ausdrücke. |
| 10:29.2 | Und vielleicht noch mal um zurückzukommen zu der Frage, |
| 10:33.0 | am Anfang, wie vielfältig ist das Deutsche? |
| 10:36.0 | Es gibt einen schönen Satz in einer Einführung |
| 10:39.6 | in die Variation des Deutschen von zwei britischen Kollegen, |
| 10:43.6 | zwei britischen Germanisten, die sagen, wie schreiben dort, das Deutsche ist wahrscheinlich die vielfältigste Sprache Europas. Also das gilt immer noch und da sind sicherlich auch nicht nur die Briten dann im gewisser Weise auch nidisch darum. Wow, das ist etwas, wo ich mir gar nicht darüber bewusst wäre, weil ich vielleicht auch zu wenig über andere Sprachen in Europa weiß, aber das heißt im französischen, im polnischen, im britischen Englisch gibt es weniger lokale Variation, weniger Dialekte? Ich denke, dass die Dialekte noch sehr viel weiter zurückgedrängt waren sind in diesen Sprachen als im Deutschen. Und wie gesagt, wir dürfen auch nicht nur immer von Deutschen, von deutschen in Deutschland ausgehen. Also wenn man die Schweiz betrachtet, von der gerade die Rede war, da spricht ja jeder Dialekt. Also da haben wir eine sogenannte dieglossische Situation. Jeder und jede spricht, also in der Deutsch Schweiz natürlich, spricht eine daheim, die oder auch unter Kollegen, auch im Fernsehen, die seine oder ihren Dialekt und daneben natürlich das, was sie dann schriftdeutschen in oder schriftsprache. Und in Österreich ist es ähnlich, aber nicht so ganz ausgeprägt mit einer Deglossesituation, wo man wirklich Switch zwischen Dialekt und Standards prüfen. Was bedeutet das, die glossisch? Dass wir praktisch eine zwei Sprachigkeit haben, aber nicht eine zwei Sprachigkeit in dem Sinne, dass wir von einer Sprache in die andere dann wechseln, sondern innerhalb einer Sprache zwischen zwei Sprachlagen oder Sprach-Varietäten. Denn die Directe wären eine Varität, die Standardsprache, wäre eine andere Varität und natürlich waren die Dialekte zuerst da. Und jetzt für mich als Nichtlingoisten, wo ist der Unterschied zwischen einer Sprachbarität, einem Dialekt, einem Akzent und einfach einem regionalen Unterschied? Oder kann man da nicht so ganz klar die Grenzen ziehen. Okay, wenn wir von Systemen reden, also von einer Sprachlage, der wir uns unterhalten, jetzt unterhalten, uns etwa auf Hochdeutsch, dann ist das eine Variität, die wir gerade gerade verwenden. Wenn wir alle den Dialekt ein Dialekt sprechen würden, zum Beispiel ein Westfälschendealett und Münsterlchen Dialekt beide kommen aus Münster, dann würden wir uns auch in einer Varietät unterhalten. Das wären beides Varietäten einer Gesamnsprache, nämlich des Deutschen. Ein Aktzent bezieht sich in der Regel nur auf lautliche Unterschiede innerhalb einer Sprache. Also ich kann zum Beispiel Standarddeutsch reden mit einem bestimmten Akzent. Also ich spreche immer, wie ich sprechen immer, das Standarddeutsche mit einem bestimmten Akzent. Es gibt kein Akzent freischprache. Es ist ja so ein verbreitzter Mythos, dass es so etwas gäbe wie Akzent freist Deutsch. Das gibt es nicht. Wir haben hier, das ist was wir gerade sprechen, hat ein bestimmten Akzent. Es ist bestimmt kein Süddeutsch-Azent. Das kann man vielleicht schon mal sagen. Nee. Okay. Und kann man sagen, wie viele Dialekte es in der deutschen Sprache gibt, also in all den Ländern, die sie gerade genannt haben, in denen Deutsch gesprochen wird? Wie viel Dialekte gibt es dort? Ha, das ist eine schwierige Frage. Die kann man nicht in einem Satz beantworten. Ich könnte sagen, es gibt 40.000 Dialekte. Wow. Ich komme jetzt auf 40.000, weil es am Ende des 19. Jahrhunderts ein bekannte Sprachatlas Unternehmen gab, der deutsche Sprachatlas von einem Düsseldorfer initiiert damals, der zusammen danach mit einem kleinen Team insgesamt an 40.000 Orte in deutschsprachigen Raum frage mögen verschickt hat. Da ging es um Dialekte. Und deshalb könnte man sagen, jeder eins zu einer Ort hat seinen eigenen Dialekt gehabt. Also wenn ich eine Jugend zurückdenke, wo noch viel mehr Menschen am Niederrein etwa ein Dialekt gesprochen haben, dann waren die Dialekte von Ort zu Ort unterschiedlich. Es waren immer nur kleine Unterschiede, aber man konnte es immer ziemlich genau hören, aus welchem Ort jemand war. So, wenn man dann sagen würde, jeder Ort hat seinen eigenen Delect, dann wären wir etwa bei 40.000, können wir sagen. Vielleicht gibt es noch mehr Ort im deutschsprachigen Raum. Wenn wir die Delekte zusammenfassen, sind jetzt zum Beispiel verschiedene bayerische Dialekte, das sind verschiedene Schwerbische Dialekte, dann und so weiter, dann denken oder verschiedene Westfälische Dialekte. Dann kann man am Ende vielleicht auskommen bei einer Zahl von 12 oder 20, aber dann sind eher die Elektgebiete gemeint, großräume Gedilektgebiete. Das heißt, die kleinen Dialekte wären dann, also sie haben gesagt, das können sehr kleine Unterschiede sein zwischen Orten, das kann mal in Wort sein, das kann aber auch ein Aussprache sein, sowas wie das Geh wird im Deutschen zum Beispiel vielleicht in unterschiedlichen Orten, man sagt vielleicht zum Beispiel König oder König in unterschiedlichen Orten. Das heißt, das können verschiedene Varianten sein. |
| 16:06.7 | Genau. |
| 16:07.8 | Für mich ist es faszinierend, wie kleinteilig das dann doch wird. |
| 16:11.8 | Ich hab heute noch entdeckt. |
| 16:13.5 | Es gibt vom Tagesanzeiger so ein Quiz. |
| 16:16.4 | Ich weiß nicht, ob sie da zusammengearbeitet haben, |
| 16:19.0 | aber es bezieht sich auf den Atlas der Alltagssprache. |
| 16:21.8 | Und dort soll man 24 Fragen beantworten, |
... |
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